Ein kraftvolles Gesamtkunstwerk!
München im Barock
Bestaunen Sie die Opulenz des barocken Münchens, die unsere Stadt trotz Kriegszerstörung in schmuckvollen Fassaden, verspielten Tempelchen, illusionistischen Deckenfresken, lauschigen Innenhöfen, vergoldeten Heiligenfiguren und ebenmäßigen Hausmadonnen in unsere Zeit retten konnte. | |
Tauchen Sie ein in die barocke Lebenswelt des 17. und 18. Jahrhunderts zwischen Hofgarten, Odeonsplatz, Promenadeplatz, Hackenviertel und Sendlinger Tor. | |
Wundern Sie sich nicht über den ein oder anderen Totenschädel zwischen den niedlichen Barockengeln, sondern finden Sie mit mir heraus, wie wichtig das Bewusstsein für die eigene Vergänglichkeit in diesen sonst eher schillernden Zeiten war. |
Impressionen
Beschreibung:
Auf diesem Rundgang versetzten wir uns in die Zeit zurück, als die Residenzstadt München im 17. und 18. Jahrhundert ein Zentrum barocker Prachtentfaltung wurde. Was trieb die absolutistischen Herrscher Bayerns damals an, die teuersten und exquisitesten Künstler für die Ausstattung ihrer Schlösser und Parkanlagen zu gewinnen? Und warum war es gerade der katholischen Kirche so wichtig, durch die prächtige und opulente Ausstattung ihrer Bauten zu glänzen? Während wir diese Fragen klären, dürfen wir uns gerne von den kraftvollen und dennoch verspielten Fassaden der Kirchen und Adelspalais ablenken lassen. Denn das wird uns helfen, diese spannende Zeit zwischen Frühbarock und Rokoko als Gesamtkunstwerk der unterschiedlichsten Kunstgattungen zu erleben. Eine Führung für Genießer! Weiterlesen
Endlich, der Dreißigjährige Krieg ist vorbei, langsam erholt sich Bayern von diesen schrecklichen Jahren, die durch Kampfhandlungen, Besatzung, Pest, Hungersnot und Entsagung geprägt waren. Jetzt kann aus den Trümmern etwas ganz Neues erwachsen, ein neuer Stil, der die zurückgewonnene Lebensfreude auf unterschiedlichste Art und Weise zum Ausdruck brachte: In Musik und Tanz, Mode, Malerei und eben auch in der Architektur: das barocke Zeitalter war angebrochen!
Zunächst ist es der italienische Einfluss, der Dank der jungen Prinzessin Henriette Adelaide von Savoyen über die Alpen spült und München mit der südländischen Architektur ein ganz neues Gesicht gibt. Die heute fast sonnengelbe Theatinerkirche am Odeonsplatz ist dafür ein gutes Beispiel. In der nächsten Generation orientieren sich die absolutistischen Herrscher des Hauses Wittelsbach am Frankreich des Sonnenkönigs, der mit Versailles auch für das Schloss Nymphenburg und dessen Park Maßstäbe setzt. Doch nicht nur außerhalb der Stadt entstehen pompöse Gartenanlagen, auch in der Innenstadt wird fürstlich flaniert, und zwar im Hofgarten, wo man heute den Boule-Spielern in ganz entspannter Atmosphäre bei deren abendlichen Wettbewerben zuschauen kann.
Da lässt man sich natürlich als mehr oder weniger einflussreicher Adeliger nicht lumpen, zeigt, was man hat, und lässt die repräsentative Forderfront seines neuen Palais von anerkannten Stuckateuren ornamentieren – dankenswerterweise können wir heute auf unserer Runde die damals nicht ganz günstigen Investitionen zum Beispiel am Preysing-Palais oder am Palais Holnstein bewundern und uns an Schnörkeln, Putten und kunstvollem Dekor erfreuen. Da spielt es auch keine Rolle, wenn der adelige Spross nicht standesgemäß, sondern lediglich aus einer amourösen Liaison zwischen fürstlichem Landesherrn und Maitresse hervorgegangen war. Das Repräsentationsbedürfnis war trotzdem ungebremst.
Vor allem aber war es die katholische Kirche, die sich in unzähligen Neu- und Umbauprojekten bemühte, Ihre Macht und Ihren Einfluss unter Beweis zu stellen, um so auch die letzten Zweifler vom schmucklosen Protestantismus abzubringen. Damals eignete sich der barocke Baustil doch als geschickte Marketingmaßnahme hervorragend dazu, ein lebensfrohes und farbenprächtiges Image zu vermitteln. Und nachdem man in München quasi von einer Kirche zur nächsten stolpert, kann man auch wunderbar sehen, wie sich der zunächst schwere und eher farblose italienische Stil zu der für Bayern ganz typischen leichten Barockarchitektur weiterentwickelte.
Schnell hatten die bayerischen Künstler die ausgefeilten Techniken von ihren italienischen und flämischen Kollegen gelernt und reiften selbst zu Architekten, Bildhauern und Stuckateuren von Weltruhm. Allen voran natürlich die Gebrüder Asam, die sich mir ihrer Privatkirche und dem dazugehörigen Wohnhaus eine eindrückliche Visitenkarte schaffen konnten – heute natürlich eines der Highlights auf unserer Runde.
Das Wichtigste in Kürze:
Treffpunkt:
im Hofgarten, unter dem Hofgartentempel; der Eingang dorthin erfolgt am besten vom Odeonsplatz aus
öffentlicher Nahverkehr:
3 Minuten vom Odeonsplatz, den Sie mit der U3 / U6 oder mit der Museumslinie Bus 100 erreichen
Dauer:
als 2- oder 3-stündige Tour buchbar
Wegstrecke:
ca. 2-3 km
Meine Tipps für vor und nach unserer Tour:
Wenn Sie sich speziell für die Zeit des Barocks und Rokokos interessieren, dann kann ich Ihnen unser Bayerisches Nationalmuseum ans Herz legen. Mit seinen großartigen Sammlungen zu diesem Thema wird es unseren Rundgang perfekt ergänzen. Oder einen Besuch im Cuvilliés-Theater der Residenz, einem wahren Schmuckkästchen aus der Rokokozeit. Außerdem macht es natürlich Spaß, mit dem neuen Wissen aus der Innenstadt nach unserer Tour zum Schloss Nymphenburg hinauszufahren, um dort weiter in der barocken Pracht zu schwelgen, vor allem in den Parkschlösschen. Auf Wunsch begleite ich Sie gerne dorthin! Und wer sich lieber der Genusskultur als dem Kulturgenuss hingibt, findet vor oder nach unserer Tour dazu reichlich Gelegenheit in der Innenstadt, zum Beispiel in einem der gemütlichen Restaurants in den Asamhöfen gleich hinter der Asamkirche. Nur ob auch auf barockem Porzellan serviert wird, dafür kann ich leider nicht garantieren!
Häufig gestellte Fragen:
Werden wir auch Werke anderer Künstler als die der Gebrüder Asam auf unserem Spaziergang sehen?
Können während dieser Tour auch Innenräume und -ausstattungen besichtigt werden?
Kann man während der Tour auch eine Kleinigkeit essen?
Noch fragen?
Schreiben Sie mir oder rufen Sie mich einfach an:
Grit Ranft
und der KZ-Gedenkstätte Dachau